Factors influencing the FDI Location choice for knowledge intensive services and headquarters within the EU and Austria

Zusammenfassung: Bestimmungsfaktoren der Direktinvestitionen in wissensintensiven Dienstleistungen: Der Fall von Neugründungen In Österreich liefern ausländisch kontrollierte Unternehmen einen bedeutenden Beitrag für Wachstum und Beschäftigung sowie für Forschungsund Entwicklungsaktivitäten. Traditionell bedeutsam sind auch Headquarterfunktionen. Während für die Bestimmungsfaktoren der internationalen Standortwahl einige Studien vorliegen, gibt es im Bereich der Standortfaktoren von internationalen Neugründungen wenig Evidenz. Die Unterscheidung zwischen internationalen Neugründungen von Unternehmen (Greenfield investment) und internationalen Übernahmen von bestehenden Unternehmen (cross-border merger and Acquisitions) ist wichtig, da im ersteren Fall neue Arbeitsplätze geschaffen werden, während im zweiten Fall die unmittelbaren Beschäftigungseffekte weniger eindeutig sind. In dieser Studie wurden die Determinanten der bilateralen Greenfield-Investitionen in wissensintensiven Dienstleistungen aus OECD/BRIC-Länder in die EU-Länder untersucht. Im Einzelnen wurde zwischen unternehmensbezogenen Dienstleistungen, Entwicklungs-, Design und technischen Dienstleistungen, Headquarterfunktionen und Forschungsaktivitäten unterschieden. Deskriptive Untersuchungen zeigen, dass Österreich im Bereich der Greenfield-Investitionen in Europa bei Headquarterzentralen auf dem 10. Platz und im Bereich der Greenfield-Investitionen für Forschungsaktivitäten auf dem 7. Platz liegt. Insgesamt gibt es im Zeitraum 2003-2010 64 internationale Neugründungen im Bereich F&E, Design und technischen Dienstleistungen und 45 Neugründungen für Konzernzentralen. Allerdings hat Österreichs Attraktivität für internationale Neugründungen im Bereich Forschung seit 2008 stark abgenommen und in 2010 und 2011 gab es keine internationalen Neugründungen mehr in diesem Bereich. Bei den internationalen Neugründungen im Bereich Headquarterzentralen konnte Österreich (Wien) seine Position in der Gruppe der besten Zehn halten. Beliebtester Standort für internationale Neugründungen im Bereich Headquarterzentralen ist das Vereinigte Königreich (hier London). Allerdings schneiden Schweiz (Genf, Zürich) und Irland (Dublin) hier deutlich besser als Österreich (Platz 5 und 6). Die empirischen Ergebnisse hinsichtlich der Determinanten der internationalen Neugründungen zeigen, dass Unternehmenssteuern, Lohnkosten, tertiäre Bildung, gemeinsame Grenze und eine gemeinsame Sprache eine bedeutende Rolle für die bilateralen Greenfield-Investitionen sind. Allerdings unterscheiden sich die Auswirkungen dieser Determinanten deutlich zwischen den verschiedenen wissensintensiven Dienstleistungen. Während Unternehmensbesteuerung und Lohnhöhe einen signifikanten negativen Einfluss auf die Anzahl der Investitionsprojekte und Jobs im Bereich unternehmensbezogene Dienstleistungen und Headquarter-Funktionen haben, sind Steuern und Löhne irrelevant für internationale Neugründungen im Bereich von F&E und Entwicklungsund Konstruktionsaktivitäten und technische Dienstleistungen. Gründungshemmnisse haben dagegen wie erwartet einen negativen Einfluss auf internationale Neugründungen in F&E sowie Entwicklungs-, Konstruktionaktivitäten und technische Dienstleistungen. Die anderen Faktoren (z. B. Regulierungen für Direktinvestitionen, Schutz des geistigen Eigentums und des Arbeitsmarktflexibilität) haben keinen Einfluss die internationale Standortwahl. Aus den Ergebnissen können folgende Politikempfehlungen gezogen werden. Erstens sind Lohnkosten und Unternehmenssteuern relativ unwichtig für die internationale Standortwahl von Forschungsstandorten. Kulturelle Faktoren, wie z. B. eine gemeinsame Sprache sind wichtiger. Ergebnisse von historischen Prozessen sind aber nur schwer zu überwinden. Darüber hinaus stellen Greenfield-Aktivitäten in wissensintensiven Aktivitäten ein relativ geringer Anteil dar, wenn sie in Bezug zur inländischen Beschäftigung in unternehmensbezogenen Dienstleistungen gesetzt werden. Der Rückgang in Greenfield-Investitionen in Forschungsaktivitäten (einschließlich der Entwicklung, Konstruktion und Testaktivitäten) seit 2009 ist unerfreulich. Maßnahmen, um die Attraktivität in diesem Bereich für ausländische Unternehmen zu erhöhen sollte ein Hauptanliegen der Politik sein. Ein besonderes Problem ist allerdings die starke Konzentration der deutschen Direktinvestitionen in diesem Bereich in Österreich. Dagegen sind die internationalen Neugründungen im Bereich von Headquarterzentralen im Zeitraum 2003-2011 stabil geblieben. Der Rückgang der Körperschaftssteuer im Jahr 2004 und die Einführung der grenzüberschreitenden Gruppenbesteuerung haben dazu beigetragen.